Sex Work Demo am internationalen Hurentag voller Erfolg

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Der 2. Mai ist der „International Sex Workers’ Day“, auch „Welthurentag“: An diesem Datum machen Sex Worker*innen auf ihren Berufstand aufmerksam, der nach wie vor unter Vorurteilen und Repressionen leidet - gerade während Corona. In Hamburg machte eine Gruppe von Sex Workerinnen kreativ darauf aufmerksam.

Was ist der Welthurentag? 
Am Welthurentag wird von Prostituierten auf ihre prekäre Arbeitssituation aufmerksam gemacht, die unter Vorurteilen und teils ausbeuterischen Lebens- und Arbeitsbedingungen leidet. Begangen wird der Tag in Gedenken an den 2. Mai 1975, als über 100 Prostituierte eine Kirche in Lyon besetzten

Was war in Hamburg am Welthurentag los?
Um diesen wichtigen Tag trotz Corona - und gerade wegen Corona! - in die öffentliche Aufmerksamkeit zu rücken, ließen sich einige findige Sex Workerinnen eine Demo der besonderen Art einfallen und veranstalteten ein Foto-Shooting am Jungfernstieg in Hamburg: Mit Maske und Abstand verwandelten sie die Brücke über die Alster zum Catwalk.

Wer initiierte die Aktion zum Welthurentag?
Hinter der Demo stecken die Hamburger Sex Workerinnen / Fetisch-Models Alanis Lilith Cane und Cailín Glas. Zusammen mit weiteren Menschen aus der Szene entwarfen sie die Aktion, klärten interessierte Passant*innen freundlich auf und gaben auch einige Interviews für verschiedene TV- und Podcast-Formate vor Ort. Und als kleines Extra gab es Kondome zum Mitnehmen
 
Worauf wurde aufmerksam gemacht?
Sex Worker*innen haben wie kaum eine andere Branche unter Corona zu leiden, da sie bei den Öffnungsschritten trotz ausgeklügelter Hygiene-Konzepte nach wie vor nicht bedacht werden. Gerade wo das sogenannte „Nordische Modell“ - ein Sexkaufverbot - im Gespräch ist, muss die Branche wieder an Sichtbarkeit gewinnen.

Foto: Jens Plumbum
Alanis Lilith Cane und Cailín Glas (vorne) mit zwei Kolleg*innen

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